Oft gefragt: Hast du noch Fragen an uns?
Das Vorstellungsgespräch neigt sich gefühlt bereits dem Ende zu, es ist richtig gut gelaufen. Doch dann: "Hast du noch Fragen an uns?" Welche Fragen du deinen Interviewpartner:innen stellen jetzt solltest – und welche lieber nicht.
“Hast du noch Fragen an uns?” Diese Frage wirst du in fast jedem Vorstellungsgespräch hören. Meist kommt sie gegen Ende des Interviews, wenn dir wahrscheinlich schon der Kopf schwirrt vor all den Eindrücken und Infos, die du bekommen hast.
Welche Chancen bietet die Frage: "Hast du noch Fragen?"
Trotzdem bietet sich hier eine Gelegenheit, die du für dich nutzen solltest. Am besten wird dir dies gelingen, wenn du dir bereits vorab Fragen zurechtlegst, die dich auch wirklich interessieren. Denn es geht hier nicht (nur) darum, mit cleveren Fragen superschlau rüberzukommen. Hier wartet deine Chance, mehr über die Firma zu erfahren, die dir möglicherweise deinen nächsten Job anbietet. Was willst du noch wissen, damit du deine Entscheidung treffen kannst?
Was du lieber nicht fragen solltest
Manche Dinge, die dich wahrscheinlich interessieren, kannst du leider nicht direkt fragen. “Wie würden dich deine Mitarbeiter:innen bewerten, auf einer Skala von 1-10?”, kommt wahrscheinlich nicht so gut an. Ebenso wenig: "Bist du eine gute Managerin? Und woran machst du das fest?”. Aber du kannst versuchen, dich diesen Themen zu nähern, ohne sie so direkt anzusprechen.
Was du außerdem nicht fragen solltest, ist alles, was du über die Firma googeln kannst oder was auf ihrer Website steht. Es sei denn, deine Frage baut auf diesen Informationen auf und führt dann tiefer in die z. B. branchenspezifische Materie.
Was du außerdem nicht fragen solltest, ist alles, was du über die Firma googeln kannst oder was auf ihrer Website steht. Es sei denn, deine Frage baut auf diesen Informationen auf und führt dann tiefer in die z. B. branchenspezifische Materie.
Fragen zu dem Job
Mit den Fragen zum Job kannst du noch mal zeigen, dass du dich für die Position interessiert und dass du gedanklich schon im Joballtag bist.
- Woran misst sich der Erfolg in dieser Position?
- Auf welche besonderen Herausforderungen müsste ich mich einstellen?
- Wie sähe ein typischer Tag für mich in dieser Rolle aus?
- Wie lange war die letzte Person in der Stelle tätig? Entspricht das in etwa dem üblichen Wechselrhythmus?
- Was müsste ich in den ersten sechs Monaten erreichen für einen erfolgreichen Start?
- Was könnten entscheidende Kriterien sein, ob ich in der Rolle “ganz gut”, oder “richtig gut” wäre?
Fragen zur Firma
Mit den Fragen zur Firma kannst du versuchen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Welche Kultur erwartet dich – und passt sie zu dir?
- Welche Art Mitarbeiter:innen machen sich in diesem Unternehmen besonders gut?
- Wenn du nachsetzen möchtest: Was denkst du, woran das liegt?
- Hat sich die Firma selbst Regeln auferlegt zum Umgang miteinander? Welche davon hat den größten Unterschied gemacht?
- Was schätzt du selbst am meisten an der Firma?
Wenn deine inhaltlichen Fragen beantwortet sind, mache deutlich, dass du bereit bist, zum Ende zu kommen.
- Was sind nun die nächsten Schritte und gibt es einen Zeitrahmen?
Stelle deine Fragen, nicht irgendwelche
Die hier aufgeführten Fragen sind kein Katalog, den du auf jeden Fall abarbeiten solltest. Lass dich von ihnen inspirieren, darüber nachzudenken, was für dich wichtig ist, was du dir in deinem nächsten Job wünschst, und wie du dich diesen Themen annähern kannst, bevor du einen Vertrag unterschreibst. Such dir die Fragen aus, die für dich relevant sind und formuliere sie so, dass sie zu dir passen. Und welche Fragen fallen dir sonst noch ein?
Was die Antworten dir zeigen können
Genau wie im ersten Teil des Gesprächs, wenn es an dir ist, die Fragen von Personaler:innen und potenziellen Vorgesetzten zu beantworten: Es geht immer auch um das Wie. Achte möglichst genau darauf, wie dein:e Gesprächspartner:in die Fragen beantwortet. Verändert sich die Körperhaltung? Öffnet die Person sich, oder hält sie etwas zurück? Antwortet sie klar und zügig? Oder wirken die Antworten zögerlich und unklar?
Schaue auch hinter die Antworten. Wenn dir dein:e potenzielle neu:e Chef:in haarklein und detailreich jeden Aspekt eines typischen Arbeitstages runterrattert – ist das noch Anteilnahme und Erfahrung, oder offenbart sich da vielleicht gerade ein Kontrollfreak und Micromanager?
So kann dir die Frage “Hast du noch Fragen?” die Möglichkeit eröffnen, wirklich etwas über den Job, die Firma und die Menschen dahinter zu erfahren. Und wie nebenbei präsentierst du dich als interessiert, vorausschauend – und mutig genug, tiefgreifende Fragen zu stellen.
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