Nicht gesucht, trotzdem gefunden – was tun, wenn sich ein:e Headhunter:in bei dir meldet?
Was versteckt sich hinter dem Begriff “Headhunter”, und was solltest du beachten, wenn ein:e Headhunter:in Kontakt zu dir aufnimmt? Hier findest du die Begriffserklärung und vier praktische Tipps.

Was machen Headhunter:innen?

Hinter dem vielleicht etwas befremdlichen Begriff Headhunter verstecken sich Personalberater:innen und Recruiting-Profis, die im Auftrag von Unternehmen nach den besten “Köpfen”, also Kandidat:innen, für eine Stelle suchen. Dabei werden Headhunter häufig für die Besetzung von Management- und Führungspositionen eingesetzt, aber nicht ausschließlich. Besonders im Tech-Bereich und für Sales-Positionen sind Headhunter:innen häufig quer durch alle Ebenen eines Unternehmens aktiv.

Beim Headhunting geht es meist darum, gerade die potentiellen Kandidat:innen für eine Position ausfindig zu machen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind und diese durch persönliche Ansprache und Jobangebote mit guten Konditionen von ihren aktuellen Stellen abzuwerben.

Wie bei vielen klassischen Recruiting-Agenturen (und anders als bei Taledo 😊) verdienen Headhunter meist hohe Provisionen, wenn ihre Kandidat:innen den Vertrag für die Position unterschreiben. Dieses Geschäftsmodell kann dazu führen, dass bei einigen Headhuntern der schnelle Abschluss Vorrang hat vor Fragen wie dem Cultural Fit beider Seiten und damit der Nachhaltigkeit des Matches.

Was tun, wenn ein:e Headhunter:in Kontakt aufnimmt?

Headhunter kommen häufig ohne vorherige Kontaktaufnahmen auf ihre potentiellen Kandidat:innen zu. Vor allem, wenn du in einer höheren Position in deinem Bereich einnimmst, kann es zu solchen Überraschungen kommen. Dies kann per E-Mail, über die einschlägigen Job-Netzwerke und Social-Media-Plattformen oder sogar telefonisch geschehen. Aber egal über welchen Kanal, ein paar Tipps können dir helfen, den Kontakt bestmöglich zu gestalten.

1. Schau dir die Position genau an

Schau dir die angebotene Stelle und die Konditionen genau an. Passen die Anforderungen und das Gehalt (falls angegeben) tatsächlich mit deinem Hintergrund und deiner Erfahrung zusammen? Wie viel weißt du über das Unternehmen, um das es geht? Ist es ein Cultural-Fit für dich, passt es also zu deinen Zielen und Werten?

2. Finde heraus, ob die Person vertrauenswürdig ist

Schau dir auf jeden Fall die Profile des Headhunters an, zum Beispiel auf LinkedIn, Xing, oder anderen Plattformen, um einen Einblick zu erhalten. Falls ihr sogar schon gemeinsame Kontakte habt, erkundige dich über deren Erfahrungen. So bekommst du einen guten Eindruck, ob eine Zusammenarbeit aussichtsreich erscheint.

Und du kannst gleichzeitig feststellen, ob der Headhunter weiß, was er tut. Wie in jedem Bereich, gibt es auch hier sicherlich diejenigen, die den Standards der Branche nicht gerecht werden. Besonders im Hinblick auf Diskretion könnte das für dich mit unangenehmen Folgen verbunden sein, wenn du nicht möchtest, dass dein:e aktuelle Arbeitgeber:in erfährt, dass du einem Wechsel gegenüber aufgeschlossen bist. Die meisten Headhunter:innen arbeiten jedoch mit einem langfristigen Fokus. Hier hilft dir der kurze Hintergrundcheck, zu sehen, mit wem du es zu tun hast.

3. Gönn deinem Lebenslauf ein Update

Wenn deine Recherche ergeben hat, dass die Person einen vertrauenswürdigen Eindruck macht und die angebotene Stelle dein Interesse geweckt hat, kannst du dich an die eigentliche Arbeit machen. 

Aktualisiere deinen Lebenslauf und betone in relevanten Punkten wie zum Beispiel deinen Skills, wie gut du auf die angebotene Stelle passt. Hier geht es natürlich nicht darum, irgendetwas frei zu erfinden, sondern lediglich bestimmte Aspekte zu betonen. Ergänzend kannst du eine kurze Zusammenfassung beilegen, was deine Qualifikation ausmacht, und was dir in einem neuen Job wichtig ist.

Bevor du deine persönlichen Unterlagen über die Nachrichtenfunktion von Job- oder Social-Media-Plattformen versendest, erkundige dich lieber nach einer E-Mail-Adresse. Sollte dies ein Problem darstellen, könnte das ebenfalls ein Hinweis auf die (fehlende) Seriosität des Angebots sein. Zudem kannst du die Mailadresse für dein Networking nutzen.

4. Nutze den Kontakt für dein Networking

Wenn die Stelle nichts für dich ist, der Headhunter sich aber vertrauenswürdig und kompetent gezeigt hat, formuliere deine Antwort so, dass die Beziehung offen bleibt. Das geht am besten mit einer kurzen Mail oder Nachricht, in der du dich auf die Situation beziehst, dich für das Interesse bedankst und kurz skizziert, warum der Job nicht zu dir passt. Bei der Gelegenheit kannst du darauf eingehen, für welche Art von Angebot du offen wärest und so auf künftige Chancen verweisen. Wo dieser eine Job herkam, da gibt es sicherlich mehr!

Wenn du die Beziehung noch weiter festigen möchtest, kannst du anbieten, dich in deinem eigenen Netzwerk umzuhören oder beispielsweise einen konkreten Kontakt herzustellen.

So sollte es dir gelingen, auch aus einem uninteressanten Jobangebot heraus eine gute Beziehung aufzubauen, die dir möglicherweise in der Zukunft einmal interessante Chancen eröffnet.